Dienstag, 7. Juli 2015

einfach mal die Welt retten


"ist doch schön, was so alles am Wegesrand wächst", denke ich, als ich das Foto mache. Poste es heute morgen auf Facebook und der Spruch auf dem Foto wird zum persönlichen Test.
Wie gut sind wir alle im Welt retten? Können wir nur Fotos posten oder sind wir Menschen der Tat und gehen es direkt an?

Ein Facebookfreund kommentiert, es sei wohl noch zu früh - niemand mache mit beim Retten der Welt.
Als ich antworte, er könne ja schon man anfangen, wird es haarig.
Ich mutmaße er fühlt sich ertappt, denn er schickt den schwarzen Peter an mich zurück.
Ob ich denn schon alle meine weltrettenden Aufgaben erledigt hätte - mal weniger labern - stattdessen machen, so seine Reaktion sinngemäß.

Er hat recht. Auf eine Art. Auf eine andere finde ich es richtig doof, was er da schreibt. Was weiß er denn schon über meinen Beitrag für eine schönere Welt? Offenbar nicht viel - und damit wohl genauso wenig, wie ich über seinen.
Ich ärgere mich über das "Gepöbel" und nahtlos über mich. Dass mich das ärgert ist schlicht ärgerlich. Denn nun geht's genau in die falsche Richtung. So wird das heute nix mehr mit dem Weltfrieden.

Ich spüre, mein Gegenüber ist wütend. Worauf weiss ich nicht, aber ich bekomme es ab.
Und ich segele auf die Gefahr zu, verbal ebenso unfriedlich zu werden.
Also tue ich jetzt etwas für eine bessere Welt: Klappe halten und die Welt mit unserem Kleinscheiss in Frieden lassen.

Fubdort: Halle / Saale

Donnerstag, 2. Juli 2015

Für Uwe-Rainer - soviel Zeit darf sein

Mein herzlicher Gruß geht heute an Uwe-Rainer, der mich heute früh auf dem Weg zur Arbeit daran erinnert hat, hin und wieder innezuhalten.
Mein Weg führt durch die Fußgängerzone von Halle an der Saale und da sitzt er. Um halb acht morgens auf dem Schoß von Zither- Reinhold. Die Figur an dem Brunnen vor der Bank.

Als er mir anbietet, neben ihm Platz zu nehmen, will er mich noch anschnorren - aber dann entscheiden wir uns für ein kleines Gespräch.
Kennste den Typen hier auf dem ich sitze? Und ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe.

"Ja, so ist das - da gehste tausendmal hier vorbei und guckst gar nicht richtig hin. Sollten wir mal öfter tun."
Wie recht er hat. Dann sprechen wir so über dies und das und die Figur wackelt etwas bedenklich bei seinen ausladenen Handbewegungen. Auf meine Sorge hin sagt er "ist doch ganz einfach - setzte Dich jetzt eben daneben, dann ist alles stabil."

Gesetzt hab ich mich nicht aber ich hab ihm versprochen ihn im Radio zu grüßen.
"Ich heiße Uwe-Rainer." Oder nur Uwe. Manche haben keine Lust so einen langen Namen zu sagen, die sagen dann nur Uwe."

Lieber Uwe-Rainer. Soviel Zeit darf sein. Hier nun mein zweiter Gruß an Dich:
Danke für die kleine Lehrstunde. Jetzt kenne ich den Zither-Reinhold und seinen Brunnen.
An dessen Rand gar nichts anderes stehen kann, als das hier:

'Wer den Flügelschlag der Erde nicht empfindet, der bleibt Kreatur dieser Welt'

ZITHER-REINHOLD zum ANGUCKEN



Mittwoch, 1. Juli 2015

wie gehts?

Auf dem Weg nach Hause laufe ich an dem Herrn mit der Bierflasche vorbei. Er sitzt da öfter, nehm ich an. Vielleicht wohnt er auch dort auf der Strasse. Er sieht jedenfalls n bisschen danach aus.

Er: na, wie gehts?
Ich: gut gehts - und selbst?
Er: ach manchmal gehts - und sonst gehts eigentlich.
Ich: na dann gehts ja.