Samstag, 26. November 2011

Vater und Sohn

Heute durfte ich Zeuge dieses wundervollen Gesprächs zwischen Vater und Sohn werden. Hat mich beeindruckt:


Die beiden spazieren die Einkaufsstraße entlang, unterhalten sich angeregt über die anstehenden Ereignisse des Tages, als sie an einer Lottobude vorbeikommen. Der Vater ist um die 40, der Sohn vielleicht 8 Jahre alt.
Sohn: "Wir machen das noch, oder?"
Vater: "Natürlich machen wir das, haben wir doch so verabredet."
Sohn nickt zufrieden.
Vater: "Wir können auch jetzt direkt da reingehen und Lotto spielen, komm!"

Sohn: "NEIN! Nicht jetzt, sonst haben wir schlechtere Chancen!". Der Vater erklärt, dass die Chancen unabhängig von der Uhrzeit immer die gleichen sind und ergänzt:
"Außerdem ist die Chance zu gewinnen sowieso sehr gering. Wir spielen eigentlich nur Lotto, um ein bisschen zu träumen."
Sohn: "Wovon träumen?"
Vater: "Davon, was wir mit dem Geld anstellen könnten."
Sohn: "Was könnten wir anstellen?"
Vater: "Vielleicht würden wir ein Haus bauen oder verreisen."
Sohn: "Dann ist man glücklicher, wenn man im Lotto gewinnt, oder?"
Vater: "Nicht unbedingt. Man kann auch sehr unglücklich sein, obwohl man viel Geld hat."
Sohn: "Warum?"
Vater: "Weil man sich von Geld nicht alles kaufen kann. Freunde zum Beispiel. Oder Gesundheit. Stell Dir vor, Du wirst krank und stirbst, dann hast Du viel Geld aber kannst es nicht mehr ausgeben."
Sohn nickend: "Und man muss auch immer Angst vor Einbrechern haben, weil die ja dann alle immer Dein Geld stehlen wollen?!"
Vater: "Ja genau."

Ich weiß nicht, ob die beiden heute noch Lotto gespielt haben. Das Gespräch darüber war aber in jedem Fall ein Gewinn.

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