Donnerstag, 7. Februar 2013

mir kann nichts passieren

...sie gingen durchs Schanzenviertel in Hamburg. Hand in Hand. Total verliebt. So richtig mit rosa Herzen und leuchtenden Augen. Das war auch bitter nötig gewesen nach all dem Streß der vergangenen Monate. 

Endlich also Händchen halten, durch eine Stadt laufen, die nicht die Heimatstadt ist und einfach glücklich sein. Wie sehr hatte sie sich das gewünscht. Er auch. Niemand schaut Dich neugiereig an, niemand da, mit diesem urteilenden Blick. Endlich angekommen. Ohne Zweifel - es ist alles endlich perf...AU!

Sie hatte es wohl bemerkt, dieses Zwicken in der Brust, das dem Herzen für einen kurzen Moment das leuchtende Rosa nahm. "War wirklich schon alles vorbei? Kann das sein, nach all den schlaflosen und verweinten Nächten? Oh mein Gott ein Zweifel! Nein, schlimmer noch: Angst." Und wenn sie eins gelernt hatte, dann besser hinzuhören. Nicht auf das, was die Freunde sagen, nicht auf das, was die Bekannten sagen oder auf das, was "man" so sagte. Sie konnte sich selbst nun besser zuhören. Und so erkannte sie ihn, diesen Zweifel, diese Angst, die in ihr aufstieg.
"Oh bitte, lass alles gut gehen, lass uns jetzt und für immer so Hand in Hand laufen!" dachte sie und bemerkte, dass es dadurch nur schlimmer wurde. Manchmal war er so seltsam, so kühl und abweisend - das war nur schwer zu ertragen. Und dann fragte sie sich, ob es das Richtige war, was sie tat. Ob sie es tat, weil sie liebte oder weil sie den Gedanken liebte zu lieben.
"Es wird schon gut gehen", sagte sie sich leise und indem Sie es sprach wusste sie, dass es durchaus die Möglichkeit gab, dass es nicht stimmte.

Sie gingen durch die Stadt. Hand in Hand. Das Herz rasend, die Angst in der Kehle. Als sie glaubte, es kaum mehr aushalten zu können, sah sie den jungen Typen auf sie zukommen. Er sah gut aus, schaute ihr direkt in die Augen und er lächelte sie an. Da wurde ihr ganz plötzlich klar:

"Mir kann nichts passieren"

Plötzlich verschwand die Angst, die Zweifel und der Wunsch, immer alles richtig machen zu wollen.

"Mir kann nichts passieren", sagte sie sich und ging einfach weiter.

Sie gingen noch eine ganze Weile Hand in Hand, bis sich ihre verliebten Wege trennten.
Es war schön gewesen zu zweit. Auch wenn am Ende nicht das passiert war, was sich beide so sehr gewünscht hatten.


(für Doreen)



1 Kommentar:

  1. Schön, traurig ... aber ... 'Mir kann nichts passieren'

    Gruß an Frau Strauß und Dori aus CDN

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