Dienstag, 12. März 2013

Wovon sollen wir träumen?

Ich warte auf die Bahn am Leipziger Hauptbahnhof. Hoffentlich kommt die bald, es ist kalt und nass. Trotz Mütze, Schaal und Handschuhen: der Schnee gewinnt.
Da! Die Bahn kommt. Doch da wo sonst die Nummer 10 auf dem Schild steht, lese ich jetzt:

MÄRCHENWIESE

Wie cool ist das denn? Märchenwiese?! Toll, geht ja doch mit den Frühlingsgefühlen.
Meine kindliche Freude hält eine ganze Station lang, dann höre ich ein lautes Bumm. "Oh nein!!!"
An der Fensterscheibe neben mir fliegt ein Mann durch die Luft und landet auf der Straße im Schnee. Als er wieder aufsteht (und ich danke dem Universum, DASS er wieder aufgestanden ist) sehe ich ihn hin und herwanken. Die Bahn hat ihn voll getroffen.
Der Bahnfahrer kümmert sich um den Mann - die schockierten Fahrgäste steigen aus. Märchenwiese: Endstation.

Ich setze meinen Weg nach Hause zu Fuß fort und denke über die Märchenwiese nach.
Was ist eigentlich aus Hans-Guck-In-Die-Luft geworden....ob er heutzutage in Leipzig lebt?



Wenn der Hans zur Schule ging,
Stets sein Blick am Himmel hing.
Nach den Dächern, Wolken, Schwalben
Schaut er aufwärts, allenthalben;
Vor die eignen Füße dicht,
Ja, da sah der Bursche nicht,
Also dass ein jeder ruft:
"Seht den Hans Guck-in-die-Luft!"





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