Manchmal ist er da. Einfach so. Wie viele Dinge ganz plötzlich da sind im Leben, ohne dass Du Dich dagegen wehren kannst. Der Poet in mir kommt überraschend. Oder nein, anders. Eigentlich ist er immer da, aber er kommt nur manchmal zum Vorschein. Und das ist dann eben doch überraschend, weil ich schon so lange nicht mehr an ihn gedacht habe. Unser Verhältnis ist ein wenig gespalten. In der Tiefe meines Herzens liebe ich ihn, was nicht verwunderlich ist, denn dort kommt er schließlich her. Aus der Tiefe meines Herzens. Doch genau da, in seiner Zentrale, seinem Wohnzimmer ist er besonders stark und ich besonders empfindlich und so kann er mich auch manchmal ganz schön aus dem Konzept bringen, der Poet in mir, wenn er plötzlich vor mir steht und nicht mehr aufhört zu reden. Wie ein Lied, dass Du immer und immer wieder in Deinem Kopf hörst und es nicht zur Ruhe bringen kannst. (Nicht ohne Grund eine durchaus gängige Methode der Folter)
So. Und jetzt werde ich meinem Poeten etwas vorlesen. Um ihn abzulenken. Ich schlage das Buch auf, in dem für jeden Tag des Jahres ein weiser Spruch steht, suche die Seite mit dem 20. Dezember und finde dort:
"Je mehr Liebe man gibt, desto mehr besitzt man davon" - Rainer Maria Rilke
Sonntag, 20. Dezember 2009
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