Mittwoch, 14. September 2011

Liebe mit Nebenwirkungen

"Ich komm mir vor wie in der Trumanshow!" Die junge Familie biegt um die Straßenecke, ich wundere mich über die irritiert-genervte Frau. Trumanshow? Was hat sie? Und dann sehe ich es: auf dem Marktplatz in dem kleinen, beschaulichen Ort in NRW wird ein Film für dir ARD gedreht. "Liebe mit Nebenwirkungen" oder so ähnlich. Meine Freundin und ich wollten eigentlich nur 'n harmlosen Kaffee trinken aber wie die Kellnerin ganz richtig bemerkt "sind wir wohl aus Versehen in einen Film geraten." Tatsache: wir sitzen mit unserem Kaffee mitten in der Filmszene.
Ich sage: "ist doch schön, wir im Fernsehen - Endlich!" Die Kellnerin aber weiß die Freude schnell zu bremsen: "Es sei denn die schneiden Sie raus."





Wer hier echt ist oder zur Kulisse gehört, ist nicht zu erkennen. Wir sind ja selbst beides. Oh Gott! Auf der anderen Straßenseite ruft ein stolzer Statist zu seiner Frau herüber:" Was machen wir jetzt - wieder einen auf Happy Family?"
Ein anderer klärt Passanten auf:" Sie können hier nicht stehen, wir drehen hier einen Film!" WIR. Aha..."Wir starten gleich den Hubschrauber!!! ruft die Regiefrau und bittet uns, nicht nach oben zu gucken. "Machen sie einfach was sie immer machen."




Meine Freundin bemerkt: "Man kann gar nicht NICHT gucken."
"Alles auf Anfang! - Nicht gucken!" "Im Grunde sind wir Filmstars", sagt sie. "Stars bei Liebe auf Umwegen."
"Liebe ist Nebensache", wirft die Kellnerin ein, "Liebe mit Nebenwirkungen", klugscheisse ich, weiß es aber mittlerweile auch nicht mehr.

Mir schwirrt der Satz im Kopf herum "Machen sie einfach was sie immer machen."

Ob wir uns beherrschen konnten, lesen Sie morgen in der Zeitung oder schauen Sie 2012 in der ARD.










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