Montag, 2. November 2009
Eine Kiste Tagebuch
Es gibt sie, die Dinge, die Dich gleichzeitig glücklich wie wehmütig machen. So fand ich heute eines dieser Dinge auf dem Dachboden wieder. Eine Kiste voller Erinnerungen. Briefe, Postkarten, Zettelchen, die Dir wie mit einem zeitraffenden Vorschlaghammer vor Augen führen wer Du bist und wer Du warst. Wen Du kennst und einmal kanntest. Warum Du glücklich und warum traurig warst. Wütend, verzeifelt, ahnungs- oder bedeutungslos. Wahnsinng verliebt oder wahnsinnig verwirrt. Wahnsinnig nachdenklich oder wahnsinnig gedankenlos. Wahnsinnig an sich vielleicht. Die Postkarte der Klassenkameradin, der zaghafte Liebesbrief eines Verehrers, die Grüße eines Freundes von der Weltreise oder eine im Unterricht dahingeschmierte Verabredung für den Nachmittag mit der Freundin. Das Erinnerungsfoto an einen aufregenden Urlaub, in dem Du neue Menschen kennenlerntest, die Einladung zum 23sten Geburtstages dieses Typen, in den Du unsterblich verknallt warst. Unglaubliche Erinnerungen. Unglaublich schön und unglaubllich wichtig. Besser als ein Tagebuch, denn Du hast es nicht selbst verfasst, es wurde für Dich geschrieben.
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