Fahrradfahren ist gesund, hält fit, spart Geld (wenn die Alternativen Bus oder Auto sind) und es kann Dich zum Arschloch machen. Seit gestern bin ich eins, mit der Erkenntnis, dass 'Arschloch' sowohl männlich als auch weiblich - also unisexuell - einsetzbar ist und das kam so:
Mit zwei Freunden radele ich entspannt über die Kö in Düsseldorf, die, wie man das von einer Luxusstraße erwarten kann, einen eigenen Radweg hat. Dabei kommt es allerdings immer wieder vor, dass Fußgänger den Radweg benutzen, so dass der freundliche Radfahrer hin und wieder einen Schlenker fahren muss. Besonders heikel wird es, wenn Dir in so einem Moment ein weiterer Radfahrer entgegenkommt. Wir radeln also über die Kö, als sowohl ein Fußgänger von Links auf den Radweg tritt als auch ein Radfahrer entgegen kommt. Der hätte natürlich einfach kurz über den Fußgängerweg ausweichen können, aber das tut ein anständiger Bürokrat nicht. Der Mann hält also stur geradeaus auf uns zu, ich trete etwas doller in die Pedale, um vor meine Freundin zu gelangen, neben der ich bisher gefahren war, damit der gute Mann von vorne auch seinen ihm zugeteilten Radfahrerplatz erhält, bzw. behält.
Leider bin ich nicht schnell genug, was den Mann in bemerkenswert emotionale Aufruhr versetzt. Während er den von mir erzwungenen (aber nur hauchdünnen!) Schlenker über den Fußweg fahren muss, blickt er mir tief in die Augen und ruft: ARSCHLOCH!
Eine inbrünstigere, leidenschaftlichere Beschimpfung wäre in diesem Moment wohl kaum möglich gewesen. Fazit: Arschlöchinnen gibt es nicht. Wenn, dann sind wir alle ein Arschloch.
Mittwoch, 25. November 2009
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