Samstag, 26. September 2009

Der Törn Teil 1 - Steigerung des Grundmisstrauens


Wie kommt eigentlich der Rotweinfleck hinten auf mein T-Shirt und warum hat mein rechter großer Zeh so eine seltsame Farbe? Der Türkei-Segeltrip hat Spuren hinterlassen. Aber von vorn: Die 30 Liter Wein haben wir geschafft. So was ist ja auch eine Frage der Ehre und die ist besonders in einem Land wie der Türkei besonders wichtig. Hab ich gehört. Kommen wir zu dem, was ich gesehen habe.

Urlaubsfotos. In der Regel eine harmlose Sache, es kommt allerdings ganz dringend darauf an, wer sie macht. Oder anders ausgedrückt: Dem Arschloch in der Duschkabine neben mir, dem hätte ich aber...dem hätte ich den Fotoapparat aus der Hand schlagen, darauf herumtrampeln, ihn verprügeln sollen. Oder ich hätte ihn zurück fotografiert und dann wäre aber das Segeltörn-Abwehrkommando mal so richtig freundlich mit geballter Faust in Erscheinung getreten.
Hab ich aber alles nicht gemacht. Mit so was rechnet doch auch keiner, Scheiße! Wobei ich hätte gewarnt sein können. Schon zwei Tage vorher musste ich mich zumindest wundern, als der Reinigungsmän an meine Duschkabine klopfte, weil er putzen wollte. (Ich mein, was macht überhaupt der Kerl in der Frauendusche und klopft da an Türen?? Hat der tatsächlich gedacht, ich würde ihn mal eben reinlassen, damit er feucht durchwischen...tse..) "Ist grade etwas ungünstig", rief ich, "überraschenderweise...!" Die Aktion fand ich zwar total beknackt, aber noch nicht bedrohlich. Wie dumm von mir.

Als ich den Schatten zwei Tage später oben rechts in der Nachbarkabine sah, hab ich mich schon kurz gewundert, weil es zu dem Schatten kein passendes Duschgeräusch gab. Und als ich fertig war mit Wundern und noch mal hochgeguckt habe, da war da -zack- auf einmal diese Handykamera. So weit oben, da wär ich gar nicht drangekommen. Also hab ich nur gerufen, dass der Typ ein Arsch sei und er aufpassen solle. Süper. Hat er sicher Angst gehabt, als er ganz entspannt und unversehrt wieder aus der Dusche geschlichen ist. Mist, Mist, Mist!
Jetzt wo der Schreck weg ist, bleibe ich mit dem grausamsten aller Gedanken allein zurück:
Hoffentlich ist es wenigstens ein schönes Foto geworden.

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